„Ich betrachte mich als ein fröhlicher Handlanger Gottes und greife beherzt zu, wo Gott mir eine Not vor die Füße legt.“ Das sagte einmal der deutsche Pfarrer und Unternehmer Friedrich von Bodelschwingh. Diese Einstellung befeuert auch die Business As Mission (BAM)-Arbeit des 33-jährigen Noahs*. Kürzlich begann er sich für die World Partners-Niederlassung in Deutschland zu engagieren. Wir haben ihm einige Fragen gestellt, um ihn besser kennenzulernen.
Können Sie uns etwas über Ihren Hintergrund erzählen?
In Europa und Amerika studierte ich Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Finanzen. Über einen Umweg ins Investmentbanking fand ich zur Unternehmensberatung. Über viele Jahre bewertete ich Unternehmen und sammelte Erfahrungen in der Innovationsberatung. Gott hat mir die Fähigkeiten und Erfahrungen gegeben, damit ich sie nun mit World Partners in Seinem Königreich und zu Seiner Ehre einsetzen kann.
Meine Frau Emilia* engagiert sich in Kunst und Kultur, v.a. in der faszinierenden Welt der Musik. Wir leben im Süden Deutschlands. Ich spiele Violine und verausgabe mich gerne beim Volleyball und Fußball. Gerne staune ich auch als Taucher über Gottes faszinierende Schöpfung unter Wasser.
Wie sind Sie mit Worldpartners in Kontakt gekommen?
Schritt für Schritt. Gott klopfte an meine Tür und legte mir eine Not für die Füße, wie mein Motto es zeigt. Gott ist der beste Netzwerker und als Nachfolger Jesu sind wir Teil des größten Netzwerks der Welt. 2021 besuchte ich ein Stan-Land** und lernte dort Jan van Dalen* kennen. Der Niederländer verfügt über langjährige Erfahrung in missionarischem Unternehmertum und engagiert sich bereits viele Jahre für World Partners.
Mittlerweile kennen wir uns so gut, dass er und andere Geschäftspartner als Ehrengäste auf unserer Hochzeit teilnahmen. Vor drei Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, wo ich jetzt bin und welche faszinierenden Nachfolger Jesu ich weltweit kennenlernen würde. Manchmal wirkt es wie eine Rafting-Tour. Hier ist es von größter Bedeutung, auf die Stimme und die Anweisungen des Gruppenleiters zu hören: wann sollen wir vorwärts oder rückwärts paddeln, oder uns rasch wegen nahenden Stromschnellen ins Boot setzen? Ebenso sind wir im dynamischen BAM-Umfeld darauf angewiesen, gemeinsam mit Gott das umzusetzen, was Er möchte. Jesus ist unser Kapitän und wir wollen in allem, was wir tun, in Ihm bleiben.
Jesus ist unser Kapitän und wir wollen in allem, was wir tun, in Ihm bleiben.
Wie verlief der Vorlauf zur Gründung von World Partners Deutschland?
Es begann mit einem informellen Netzwerk. Wir besprachen und besuchten Projekte. Gerne möchten wir ein BAM-Netzwerk in Deutschland aufbauen und die vielen Einzelkämpfer verbinden und erleben, dass durch echte Zusammenarbeit eins plus eins auch drei ergeben kann. Wir arbeiten nicht nur mit Unternehmern, sondern auch christlichen Investoren zusammen. Die Vision von World Partners ist die Geschichte von Elia und Elisa. Gegenseitige Befähigung, andere Menschen in ihre Berufung führen. Wir möchten es wagen, Gott um die doppelte geistliche Wirkungskraft zu bitten und Großes von Ihm zu erwarten, denn Er tut heute noch Wunder. Wir dürfen Risiken eingehen, denn unser Vater ist der König des Universums.
Welcher Bibeltext hilft Ihnen bei Ihrer Arbeit?
Der Segen des himmlischen Vaters soll bis an die Enden der Erde fließen. Alles, was Er uns gibt – sei es Wissen, Geld, Fähigkeiten, Firmen, Führungspositionen – möchten wir als Verwalter für Gottes Reich einsetzen, damit Menschen Jesus in und durch Wirtschaft begegnen. Vor allem an den Orten, wo es noch wenig Christen gibt und diese auch verfolgt werden. Psalm 67,6-8 ist für mich eine Ermutigung und Motivation:
Der Erdboden bringt seine Frucht hervor – Gott, unser Gott, wird uns mit einer reichen Ernte segnen. Ja, segnen wird uns Gott, und bis in die fernen Gegenden der Erde werden Menschen Ehrfurcht vor Ihm haben.
Es geht darum, dass Menschen Jesus begegnen, ganzheitliche Erlösung erfahren, Gott anbeten und ehren. Dies geschieht, indem wir den Segen Gottes auf unternehmerischem Wege weitergeben. Nachhaltige Entwicklung durch lokal befähigte Unternehmen, die für die Gemeinschaften vor Ort geistlichen, wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Mehrwert schaffen.
Was finden Sie wertvoll an der Mission der Organisation?
Jesus ist im Zentrum. Die Mission ist kein Anhängsel, sondern unser Daseinsgrund. Wir möchten, dass die am wenigsten mit dem Evangelium erreichten Menschen Jesus kennenlernen und Ihn anbeten. Das Werkzeug sind Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen, Hoffnung verbreiten und Transformation ermöglichen.
Außerdem integriert das missionarische Unternehmertum unseren Schöpfungsauftrag, den Missionsbefehl und das höchste Gebot. Zudem überwinden wir die große Scheidung zwischen weltlich und geistlich bzw. einem vollzeitlichen Gemeindemitarbeiter und einem Fabrikarbeiter. Gott wirkt in allem und ihm gehört alles. Jesus ist auch der Herrscher über die Wirtschaftswelt.
Es liegt mir am Herzen, unserer unterdrückten und verfolgten christlichen Familie weltweit beizustehen und ihr zu helfen, damit das Evangelium in schwierig zugänglichen Ländern Gehör findet. Unternehmertum ermöglicht den Christen, aus der ärmsten Schicht aufzusteigen, eine glaubwürdige Identität und Stimme zu bekommen, auf die andere Einheimische hören. Sie können durch Unternehmen selbstständig und ein Segen für ihre Gemeinschaft werden. Oft öffnen sich dadurch fest verschlossene Türen.
Was ist Ihnen bei der Zusammenarbeit wichtig?
Wir wollen unsere Zusammenarbeit als Möglichkeit sehen, eine gewünschte Mission gemeinsam zu erfüllen und zwar auf größere und einflussstärkere Weise, als man es allein könnte. Außerdem ist es eine Chance, gute Beziehungen zu entwickeln, die eine großartige Gemeinschaft ergeben. Dafür brauchen wir ein gemeinsames Verständnis unserer Vision, Werte und Mission.
Wir brauchen Vertrauen zueinander, um uns zu öffnen, Informationen zu teilen, sich gegenseitig zu befähigen und Verantwortung zu übernehmen. Wir dürfen hier von Bäumen eines Waldes lernen: sie multiplizieren sich, leben in einer diversen Umweld und wandeln Licht durch Photosynthese in Energie um. So können auch wir durch ein vertrauensvolles Umfeld und durch Taten der Liebe eine befähigende positive Arbeitsenergie schaffen und dies nicht trotz, sondern dank unserer Unterschiede.
Bei einem kürzlichen Treffen zwischen World Partners Niederlanden, Deutschland und Schweiz waren wir auf einer Wellenlänge unterwegs. Dies hat uns alle ermutigt.
Haben Sie noch einen schönen Schlussgedanken?
Bei Landwirten können wir einige Parallelen über das Leben finden. Wie geht ein Landwirt mit seiner Ernte um?
- Er beschimpft die Pflanzen nicht.
- Er beschuldigt die Pflanze nicht, zu langsam zu wachsen.
- Pflanzen werden nicht ausgerissen, bevor sie eine Chance zum Wachsen hatten.
- Pflanzen werden passend zur Bodenbeschaffenheit ausgewählt.
- Bewässerung und Düngung sind notwendig.
- Unkraut muss entfernt werden.
- Denken Sie daran, dass es gute und schlechte Jahreszeiten geben wird. Sie können das Wetter nicht kontrollieren, aber Sie können sich darauf vorbereiten.
* Fiktive Namen | **Kazachstan, Kirgisistan, Uzbekistan usw. | Foto: Pexels